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Caaya

04. August 2008


Eine Abrissbirne zieht nach Osnabrück

 

Als unser Rüde Cosmo mit nur 4 Jahren an Krebs starb, hinterliess er eine Riesenlücke in unserem Leben. Wir hatten nur 3 Wochen, um uns darauf vorzubereiten und für uns stand fest, dass wir irgendwann einer älteren RR Dame ein neues Zuhause bieten wollen. Als Cosmo über die Regenbogenbrücke gegangen war, herrschte im Haus eine unerträgliche Stille. Wir hörten abends Tapsen auf der Treppe, vermissten sein lautes Gähnen, seinen Geruch und das wohliges Grunzen und es war einfach unerträglich....

 

Dann war es soweit. Eine  fast 8 jährige Hündin wartete in Berlin auf uns und wir freuten uns sehr auf sie, hatten öfter mit dem Vorbesitzer gemailt und viele Fotos gesehen.
Den Abend vor der Fahrt nach Berlin bekamen wir nur ein kurze, knappe Email vom Besitzer, dass die Hündin nun doch nicht abgegeben werde. Einerseits freuten wir uns sehr für sie, andererseits waren wir wirklich sehr enttäuscht, auch darüber, dass der Besitzer nicht mal angerufen hat zum Absagen – es hätte bei diesem Hund alles gepasst.

 

Am nächsten Morgen bekamen wir einen Anruf von Birgit Linnerth, im Harz wäre eine Hündin, die zu uns passen würde. Allerdings wäre sie erst 5 Monate alt – was nun unseren Plan, einer Grauschnauze ein Zuhause zu geben, über den Haufen warf.

 

Nach einem Gespräch saßen der Göttergatte und ich eine Stunde später im Auto Richtung Harz, nachdem wir mit der Familie telefoniert hatten. Wir kennen Birgit schon länger und schätzen sie sehr und wenn sie der Meinung ist, es passt, dann wollten wir zumindest hinfahren und schauen, was uns da so ans Herz gelegt wird. Im Nachhinein sind wir so froh darum, denn es gab durch eine Zeitungsannonce mehrere Interessenten für den Hund, aber niemand sagte der Familie wirklich zu. Umso mehr haben wir uns gefreut, als die Familie uns für passend befand.

 

Das kleine, sehr hellweizene Mottenkind empfing uns hüpfend an der Tür. Die Familie war sehr lieb, aber die Frau mit einem Kleinkind und einem Welpen definitiv überfordert. Ihr Mann musste bis abends arbeiten und die kleine Hündin war eine sehr sehr aktive, kleine Abrissbirne, nur durfte das Kind eben auch nicht zu kurz kommen. Die Familie war sehr enttäuscht, hatte man ihnen beim Züchter doch erzählt, Rhodesians seien ruhige Hunde, die sehr viel schlafen würden....

 

Caaya  lebte sich sehr schnell bei uns ein. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch eine 2. Hündin einer Freundin in Pflege, die der Kleinen sehr gut den Weg wies und Grenzen aufzeigte (Danke, Ayla!)

 

Caaya war vom Wesen her komplett anders als unser Rüde. Sie kannte keine Ruhephasen nach dem Spazieren oder Spielen, war ein Bündel voller Ungeduld, fing sehr schnell an zu „schreien“, wenn ihr etwas nicht passte oder sie nicht weiterkam. Ausserdem zerstörte sie so ziemlich alles, was   sie in die Schnauze bekam. Eine neue Erfahrung für uns, denn Cosmo war ein relativ ruhiger Welpe.
Der kleine Schlumpf zeigte uns sehr schnell auf, was wir beim Halsüberkopf-Haus-Welpensichermachen vergessen hatten und immer mal wieder fiel der kleinen Abrissbirne etwas zum Opfer: Gardinen, Zeitungen, Fernbedienungen.... naja, so wird man wenigstens zur Ordnung gezwungen ... ;)

 

Wir hatten bei Dr. Ute Blaschke-Berthold schon einiges zum Thema konditioniertes Entspannen beim Hund gelernt und fingen bald mit dem Training an, Entspannungsmarker und Aromatherapie.
Caaya hatte regelrechte Abrissphasen, in denen sie komplett aufgedreht, nicht mehr ansprechbar war und um sich schnappte wie eine wild gewordene Schnappschildkröte. Inzwischen hat sie diese Phasen nur noch 1-2 mal am Tag und ist dabei gut kontrollierbar und hält Ruhephasen nach dem Beschäftigen ein. Nur das Alleinebleiben ist nach wie vor eine Baustelle. Altersgerecht treten andere Baustellen auf, die sich aber alle im Rahmen des Normalen bewegen. Nur ihre Ungeduld mit dem einsetzenden Jaulen lebt sie weiterhin aus, auch daran arbeiten wir natürlich weiter.

 

Nun kommt hinzu, dass sie seit der 1. Läufigkeit immer ängstlicher in bestimmten Situationen wird, oft verunsichert ist und dieses dann auch lautstark äussert. Dieses sind alles Situationen, die uns bis dato nur aus der Theorie der Angstphase bekannt waren und wir lernen dank Dr. Blaschke-Berthold und vielen guten Büchern eine Menge dazu.

 

Ansonsten ist Caaya eine sehr freundliche, stürmische Hündin, frei von Aggressionen und in unserem Viertel als der Hund mit der schnellen, langen Zunge bekannt.
Sie liebt es, mit uns auf dem Sofa zu liegen (natürlich mit möglichst viel Körperkontakt), war immer schon extrem verschmust, geht sehr gerne der Nasenarbeit nach, was wir im Moment weiter ausbauen.
Ihr Hetztrieb ist definitiv vorhanden ;)  und wir arbeiten zur Zeit am kontrollierten Hetzen mit einer Reizangel mit dem Ziel „Down“ auf Triller. Ganz Lehrbuch-untypisch apportiert sie gerne Bälle mehrere Male hintereinander etc., lässt sich von Regen meist nicht stören und hat sich in diesem Sommer zu einer echten Wasserratte entwickelt, die keine Gelegenheit zum Baden auslässt.
Von Anfang an arbeiteten wir mit Clicker, Geschirr und Schleppleine und es zeigt sich so langsam der Lohn der Mühen. :)

 

Übrigens haben wir herausgefunden, dass Caaya (papierlos) eine Nichte von unserem verstorbenen Rüden ist und sind bis heute der festen Überzeugung, dass Cosmo uns die kleine Motte geschickt hat.
Wir sind sehr glücklich mit diesem Schlumpf und würden ihn um keinen Preis der Welt wieder hergeben wollen. Cosmo lebt in unseren Herzen täglich weiter....

 

Caroline und Christoph Klus, August 2008


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