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Filou

Eine Wundertüte für Herborn
Es war Allerheiligen 2008, als mir mein treuer Begleiter Bully ,ein RR-Mix im besten Hundealter von einem rücksichtslosen Pkw Fahrer weggenommen wurde. Bully starb mir damals unter den Händen weg und ich konnte nichts dagegen tun. Was für ein schreckliches Gefühl, ihn gehen lassen zu müssen. Und ich schwor mir damals, ich würde keinen Hund mehr zu mir holen, weil ich dieses Gefühl nie mehr erleben wollte.

 

So gingen zwei Monate ins Land, und der Wunsch, wieder einen Vierbeiner um mich zu haben, wuchs von Tag zu Tag. Aber einen Welpen von einem Züchter wollte ich nicht. Es gibt genug Hunde,  die ein neues Zuhause suchen. Aber ein Ridgeback musste es auf jeden Fall sein. Und was macht man in diesem Fall als allererstes? Man schmeißt den Computer an, und ab ins Internet. Es dauerte nicht lang und ich landete bei „Rhodesian Ridgeback in Not“. Ich schaute mir die Seite von oben bis unten durch, aber es war irgendwie nicht der Richtige dabei. Und ich warf meinen Entschluss erst mal wieder über Bord.  Doch eine Woche später hatte ich das Gefühl, ich solle nochmal bei „RR in Not“ schauen. Also gedacht getan, Computer an und ins Netz. Und da war er! Bruno 3 Jahre alt…. Ich dachte sofort, das könnte passen, und setzte mich mit Birgit Linnerth in Verbindung.

 

Der erste Schritt war getan, aber Frau Linnerth konnte mir zu diesem Zeitpunkt noch nichts über Bruno sagen. Sie bat mich, in drei oder vier Tagen nochmals anzurufen, da Bruno erst in eine  Pflegestelle kommen würde, wo man sich Bruno erst mal anschauen würde um mehr über ihn sagen zu können.
Meine Neugier auf Bruno  wuchs mit jedem Tag und ins geheim hoffte ich, dass es keinen anderen Interessenten für Bruno gab. Ich setzte mich nach drei Tagen wieder mit Frau Linnerth in Verbindung. Sie berichtete mir in Kürze, was sie von Bruno wusste,  und meinte, sie würde meine Telefonnr. an die Pflegestelle weiterleiten. Die würden sich dann bei mir melden, da könne ich dann auch genauere Antworten auf meine Fragen hinsichtlich Bruno bekommen.
Einen Tag später meldeten sich die Pflegestelle aus Osnabrück bei mir.  Familie K. hatte Bruno ein paar Tage zuvor bei seinen früheren Besitzern aus der Nähe von Magdeburg geholt und bei sich aufgenommen. Herr K. schildert mir seine Eindrücke von Bruno, und ich merkte, es könnte nicht ganz einfach werden. Aber meine Neugier auf Bruno war ungebrochen. Und folglich lag es nahe, dass  ich mir Bruno so schnell wie möglich anschauen wollte. Ich schlug Fam. K. vor, gleich am kommenden Wochenende nach Osnabrück zu kommen um mir Bruno anzuschauen. Diese boten mir an, dass wir bei ihnen übernachten können. An zwei Tagen lernt man einen Hund doch besser ein zu schätzen, als wenn man ihn nur ein paar Stunden sieht.

 

Es war endlich Samstag, ich setzte mich mit meiner Freundin ins Auto und wir machten uns auf den Weg nach Osnabrück. Ich war sehr gespannt, wie Bruno auf mich reagieren würde. Zwei Stunden später war es dann so weit! Wir standen bei  Familie K. vor der Haustür und klingelten. Die erste Begrüßung, ein tiefes Bellen. Das musste Bruno sein, den wir durch die Glasscheibe der Haustür auf uns zulaufen sahen. Herr K.  öffnete die Tür, begrüßte uns und sagte uns gleich dass wir uns Bruno gegenüber erst mal sehr passiv verhalten sollen, da er noch sehr unsicher auf fremde Menschen reagieren würde. Ganz im Gegenteil zu Caaya, die Hündin der Pflegestelle, die uns sehr stürmisch begrüßte. Bruno verhielt sich erst zurückhaltend, aber durch kleine Leckerli haben wir die ersten Hürden des Kennenlernens überwunden. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei Familie K.  auf das Herzlichste bedanken, dass sie uns angeboten haben bei ihnen zu übernachten. Weil: hätte ich Bruno nur am Samstag für ein paar Stunden gesehen, hätte ich mich wahrscheinlich nicht für ihn entschieden. Aber am Sonntag sah die Welt ganz anders aus. Bruno hatte wesentlich mehr Vertrauen gefasst, außerdem sicherte Frau K. uns zu, dass sie und ihr Mann uns jeder Zeit helfen würden. Und nachdem sie sagte, dass noch eine gute Freundin von  ihr, die in der Nähe von Frankfurt lebt, mir auch jeder Zeit unter die Arme greifen würde, fiel es mir dann noch leichter, mich für Bruno zu entscheiden. Ich entschied mich allerdings dafür, Bruno erst im Laufe der nächsten Woche zu holen, da ich ein paar Tage Urlaub nehmen wollte damit er sich (bis dahin immer noch Bruno heißend) besser bei mir einleben kann.

 

Aus Bruno wurde Filou. Da Bruno auf seinen Namen nahe zu überhaupt nicht reagierte, entschieden wir uns Bruno auf einen neuen Namen zu konditionieren, mit dem er nur Positives verbindet. Filou war geboren! Frau K. gab sich im Laufe der Woche größte Mühe, „Bruno“ auf seinen neuen Namen „Filou“ umzugewöhnen. Und was soll ich sagen?! Mit großem Erfolg! Mittwochabend der darauf folgenden Woche war es dann so weit. Wir machten uns wieder auf den Weg nach Osnabrück. Ich konnte meine Vorfreude auf Filou kaum noch verbergen. Und der Empfang war dieses mal wesentlich impulsiver. Wir blieben noch bis Donnerstagmittag und Frau K. gab mir noch viele nützliche Tipps, die mir den Umgang mit Filou, gerade am Anfang, erleichtern könnten.
 

Filou verwunderte uns das erste Mal auf der Heimfahrt von Osnabrück nach Herborn. Er lag die ganze Fahrt über hinten im Kofferraum und schlief. Keinen Mucks hörten wir von ihm. Das hätte ich so nicht erwartet. Und das zweite Mal brachte Filou mich zum Staunen, als wir zu Hause angekommen waren, und nach einer kurzen Steppvisite ums Haus, in meine Wohnung kamen. Und Filou nach kurzem Durchschnuppern, wie selbstverständlich auf meinem Sofa lag und erst mal schlief.
Am nächsten Morgen begrüßte mich Filou sogar schon mit einem kleinen Schwanzwedeln.
An den folgenden Tagen konnte ich förmlich, Stunde für Stunde, feststellen, wie sich Filou mehr an mir orientierte. Es war für mich ein sehr beruhigendes Gefühl,  dass er so schnell anfing, Vertrauen zu fassen.

 

Am Sonntag stand die nächste Herausforderung an! Ich machte mich mit Filou auf, in Richtung meines  Arbeitsplatzes nach Ffm. Nachdem ich ihn ja in Zukunft bei der Arbeit dabei haben werde, sollte er die Umgebung auch in Ruhe kennenlernen. Vorher traf ich mich aber noch mit Frau P., der Freundin von Frau K, die mir anbot, mir bei der Umorientierung  von Filou zu helfen. Sie sehr positiv überrascht, von den Fortschritten, die Filou gemacht hatte. „ Und ich erst“. Sie wusste von Filou nur das, was ihr Frau K. bis dato berichtet hatte.
Auch an den folgenden Tagen überraschte mich Filou immer wieder aufs Neue mit seinem Verhalten. Er meisterte neue Situationen, die er meiner Meinung nach noch nicht erlebt hat, mit einer derart frechen Neugier, dass er schon von sich aus  ein wenig nach neuen Herausforderungen sucht. Frau K. sagte mir damals, als ich das erste Mal in Osnabrück war, wenn Filou die nötige Zeit und das Vertrauen bekommt: „Wird Filou ein super Begleiter, der mit dir durch dick und dünn geht“.
 

Heute weiß ich, Filou wird kein super Hund, er ist schon immer einer gewesen. Man muss ihm nur die Chance geben es zu zeigen. Wobei ich sagen muss, dass dieses Potential wahrscheinlich so ziemlich jeder Hund hat. Nur viele Hundebesitzer lassen es wegen Unwissenheit nicht zu.
 

In diesem Sinne:
Sich seinen Hund vielleicht mal aus einem anderen Blickwinkel anschauen und vielleicht sogar mal neue Wege beschreiten, was die Hundeerziehung betrifft.
 

So, aber jetzt sollte ich mal langsam zum Schluss kommen, sonst wird das noch ein Roman.
 

Nur eines noch:
An alle, die diesen Bericht lesen und sich evtl. dazu entschlossen haben, einem Vierbeiner ein neues Zuhause zu geben:
Geben Sie einem Hund von „RR in Not“  oder einem Hund aus dem Tierheim eine Chance.  Ich bin mir ganz sicher, wenn Sie verantwortungsvoll mit ihm umgehen wird er es Ihnen nie vergessen, dass sie ihm ein neues Zuhause gegeben haben.
An dieser Stelle will ich mich noch ganz herzlich bei Frau Birgit Linnerth bedanken! Ohne Sie hätte ich meinen Filou nicht gefunden.
Und natürlich ein ganz liebes Dankeschön an Caro und Christoph, die uns mit ihrem Wissen und Zuspruch wirklich sehr geholfen haben. Und danke nochmal für das Vertrauen, das ihr mir entgegen gebracht habt.
Und zum Schluss natürlich auch bei Andrea: Vielen lieben Dank für deine Hilfe.

 

Mein Fazit! 
Ich würde mich immer wieder für einen Hund von „RR in Not“ entscheiden. Die Betreuung und Fürsorge ist in meinen Augen…… einfach spitze!!!

 

Lieben Gruß aus Herborn

 

Filou, Dijana und Manfred
…… Bully ich werde dich nie vergessen!!!!!


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